Eine Verbraucherumfrage von Accenture Strategy* hat ergeben, dass 63 Prozent der Verbraucher es vorziehen, von Unternehmen zu kaufen, die sich für einen klaren „Purpose“, für ein klares „Warum“ einsetzen, der ihre persönlichen Werte widerspiegelt.
Noch deutlicher spiegelt sich diese Aussage im neuesten „Workforce of the Future Report“ von PwC wider. So möchten 88 Prozent der Millennials nur noch für ein Unternehmen arbeiten, dessen Werte ihre eigenen widerspiegeln. Das wird bis 2025 ca. drei Viertel der weltweiten Belegschaft umfassen.
Darüber hinaus gehen der deutschen Wirtschaft jährlich ein dreistelliger Milliarden Betrag verloren, weil 62 Prozent der Mitarbeiter bereits innerlich gekündigt haben bzw. emotional nicht mehr mit dem Unternehmen verbunden oder engagiert sind.
Definition eines warum-orientierten Unternehmen
Doch wie ist die Situation in vielen Unternehmen heute? Jede Organisation oder jedes Unternehmen kann erklären, was sie tun. Einige können aufzeigen, wie sie sich unterscheiden oder in welchen Bereichen sie besser sind als andere Firmen. Aber nur sehr wenige Unternehmen können ihr „Warum“ klar artikulieren – also erläutern was ihr „Purpose“ ist.
Noch mal zum gemeinsamen Verständnis: Beim WARUM geht es zunächst nicht um Geld oder Profit – dies sind nachgelagerte Ergebnisse. Das WARUM inspiriert uns und die Menschen um uns herum. Das WARUM ist die Konstante, aus der heraus sich die Wirkung entfaltet, die letztendlich zu nachhaltigem Erfolg führt. Das heißt, was tun wir als Team & Unternehmen ganz konkret für unsere Mitarbeiter und Kunden und was bewirkt unser Handeln? Wer diese Frage beantworten kann, ist schon mal einen großen Schritt weiter.
Doch wie wird man nun zu einem warum-orientierten Unternehmen? In der Regel sind Bücher & Erklär Videos ein guter Anfang, um die Theorie zu verstehen und sich dem Thema anzunähern. Doch am Ende lässt sich eine Umstellung / ein Umdenken nur in der Praxis realisieren. Menschen, Teams und Unternehmen müssen nämlich ihren ganz eigenen Weg zum WARUM finden.
Fünf Schritte zu einem warum-orientierten Unternehmen
1. Holen Sie sich die Eigentümer und die Führungskräfte an Board
Wenn einer führt und die anderen widerwillig folgen, dann wird es in einem Unternehmen keine grundlegenden Veränderungen geben. Ändern Sie Ihre Unternehmenskultur, Ihr Organisationsmodell dahingehend das alle Beteiligten – Eigentümer, Führungskräfte, Mitarbeiter, Partner und Kunden – an dem Prozess zur Identifizierung Ihres Warums beteiligt sind und tragen Sie das Warum konsequent von innen nach außen.
2. Das Warum auf allen Ebenen des Unternehmens
Ein warum-orientiertes Unternehmen ist wie ein Fels in der Brandung. Das Warum inspiriert die Menschen um uns herum. Das Warum ist die Konstante, aus der heraus sich die Wirkung entfaltet, die letztendlich zu nachhaltigem Erfolg führt. Oft wird dieser Prozess, zur Identifizierung des Warum´s, von innen heraus entwickelt. Von den Menschen, die ihre ganz eigenen Geschichten, Werte und Erfolgserlebnisse haben und was das für Sie als Team bedeutet. Unternehmen, die das Warum von innen nach außen entwickeln sind oft die stärkeren, nachhaltigeren Unternehmen im Vergleich zu Unternehmen, die das Warum von oben nach unten weitergeben bzw. nicht gemeinsam entwickelt haben.
3. Leben Sie eine auf Vertrauen und Feedback basierende Kultur und erteilen Sie den Mitarbeitern die Erlaubnis, ihre Führungskräfte herauszufordern
… bspw. wenn die Mitarbeiter das Gefühl haben, dass das Unternehmen von seinem Warum abgewichen ist. Dies geschah zum Beispiel letztes Jahr bei Google, als bekannt wurde, dass mit dem US-Verteidigungsministerium an Drohnen-Software gearbeitet wurde. Über 3.000 Mitarbeiter schrieben Ihren Namen in einem Brief an CEO Sundar Pichai und so gegen die Beteiligung an der Mitarbeit am Militär-Projekt protestierten.
4. Verändern Sie Ihre Grundeinstellung für das fördern und fordern von Menschen
Bei Toyota haben die Mitarbeiter und Teams zwei jährliche Bewertungen: Eine zur Einhaltung der Unternehmenswerte und eine zur Leistung für das Jahr. Beförderungsentscheidungen basieren nur auf der Bewertung der Werte. Fördern und fordern Sie Ihre Mitarbeiter, damit diese Menschen außerordentliches Leisten und Wachstum erleben in dem Ihre Unternehmenswerte, Ihr Warum immer im Vordergrund und im Fokus steht.
5. Seien Sie mit allen Zahlen transparent…
… insbesondere in Bezug auf die Messung relevanter KPI´s als warum-orientiertes Unternehmen. Wenn Sie dies nicht tun, besteht die Gefahr, dass Zweifel das gesamte Unternehmen durchdringen. Alle Zweifel und das Misstrauen von Mitarbeitern und Verbrauchern werden sofort durch vollständige Transparenz beseitigt. Dies ist ein Test dafür, ob Ihr Unternehmen wirklich warum-orientiert ist und einen klar bestimmten Zweck verfolgt.